Dienstag, 23. Oktober 2018

Zielgruppenanalyse mal anders und einfach


Fotografieren, Schreiben, Malen, Werkeln, Nähen, Stricken, Häkeln, und vieles mehr, alles Dinge, die ich gerne mache. Alles , was irgendwie mit Handwerk und Kreativität zu tun hat interessiert mich. Das kombiniert mit digitale Dingen ist einfach fantastisch.
Der Höhepunkt für mich ist es, diese Dinge dann mit Marketingaktivitäten aller Art zu kombinieren.

Ab und zu erstelle ich deshalb hin und wieder Werbeflyer und Anzeigen der verschiedensten Bereiche und Themen kleiner Firmen.  Einfach so, weil es mir Spass macht.
Unheimlich interessant ist es dabei zu sehen, welche Ideen man entwickelt und welche dann auch dem Gegenüber gefallen. Oder auch,welche nicht gefallen. Es gibt Neues, was angenommen wird und auch Altes was rausgeschmissen wird. Es gibt aber auch immer wieder Details, die beibehalten werden, weil sie "historisch so gewachsen" sind.


Wichtig dabei ist die Zielgruppe, dass sind die Menschen, die auf diese "Werbung" anspringen sollen, ist also unheimlich wichtig. Bei all dem Informationsfluss, der tagtäglich von allem und allen möglichen kommuniziert wird.
Bist Du Dir eigentlich genau im Klaren, wer Deine Zielgruppe ist?

Ich halte das mal an einem Beispiel fest:
Ein Sanitätshaus hat Unterwäsche im Programm - eher etwas bieder, würde ich sagen. Witzigerweise wird auch genau das von den Leuten erwartet. Sogar in Großstädten. Gruselig, was man dort in der Auslage zu sehen bekommt. Urinflaschen oder Duschhocker, Einlagen, ....uahhh.
Warum hat hier eigentlich noch niemand versucht, das mit schönem Design zu verbinden?  Entweder kenne ich solche Disignerwaren aus Sanitätshäusern nicht (lasse mich aber gerne belehren) oder es "lohnt" sich einfach nicht, weil es keiner kaufen würde. Frei nach dem Motto: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er auch nicht"


Um die Zielgrupper zu erweitern, könnte man auf die Idee kommen in einem solchen Sanitätshaus erotische Unterwäsche zu verkaufen. Ein Angebot für mittdreißiger Frauen. Leider ist das (aus der Erfahrung heraus) ein schwieriges Unterfangen.
Denn auf die bisherige Zielgruppe wirkt es eher abschreckend und die neue Zielgruppe muss auch erstmal erreicht werden. Das würde mit aggressiver Kommunikation über einen längeren Zeitraum und über alle möglichen Kanäle vielleicht funktionieren, aber mal ganz ehrlich - würde man in ein Sanitätshaus gehen für erotische Unterwäsche? 
Da geht man doch wahrscheinlich eher in ein entsprechendes Fachgeschäft, eine Boutique oder in ein Kaufhaus, was auch Unterwäsche im Sortiment anbietet.
Natürlich muss man dabei auch die regionalen Gegebenheiten betrachten. Gibt es weit und breit bereits ein solches Angebot? Wo gehen die Menschen hin, wenn sie erotische Unterwäsche kaufen möchten? Nutzen Sie die Internetangebote? Fragen über Fragen, die man sich stellen muss, bevor man sich ein "neues" Produkt ins Haus holt.
Letzendlich kann man das über bekannte Marketinganalysen prüfen bzw. auswerten. Letztendlich steckt man dann aber doch nicht drin und die Entscheidung obliegt zum Schluss dann den Firmeninhabern und Unternehmern, die auch immer das Risiko dafür tragen.


Anhand eines anderes Beispiels lässt sich sehen, dass eine bestehende Zielgruppe vielleicht besser zu einer neuen Zielgruppe passt und sich eine Entscheidung schneller herleiten lässt.
Stellen wir uns vor, wir kennen eine Kleinunternehmerin, die Kindersachen näht und verkauft. Hier ist die Zielgruppe junge Mütter und Väter. Die greifen schließlich ins Portemaonnaie um die Babys und Kinder hübsch einzukleiden oder Windeltaschen benötigen. Natürlich darf man in diesem Zusammenhang auch die Omas, Opas, Onkel, tanten, Schwägerinnen, Schwager, Cousins und Cousinen, usw. nicht vergessen. Damit erreicht man einen großen Pool von Menschen und kann einen großen Kundenkreis aufbauen.
Der Gedanke liegt Nahe, die Bedürfnisse diese "neuen" Zielgruppe, also Mamas, Papas, Omas, Opas, etc. gleich mit zu befriedigen, den Bedarf direkt abzudecken. So werden dann nicht nur Strampler und Pumphosen genäht, sondern auch passende Mützen, Schals, Tücher, Rucksäcke und was es da noch so gibt gleich für Mutti und Vati mit.
Dabei ist dann zu beachten, wo denn das Alleinstellungsmerkmal bleibt. Denn in der Zwischenzeit gehen sehr viele Leute solchen Kleinunternehmerischen Tätigkeiten nach.
Da muss man sich etwas einfallen lassen. So kann das beispielsweise eine besondere Qualität sein, die dann auch bezahlt werden will oder ein tolles Design, was so kein anderer hat (wobei das wohl eher schwierig wird) oder man besticht einfach durch seine Art und Weise als Kleinunternehmer. Denn letzendlich sind wir alle Menschen und gehen zu anderen Menschen, die wir gerne mögen, die wir schätzen und mit denen wir (auch wenn es nur ein paar Minuten sind) einfach gerne Zeit verbringen.
Weiter müsste in diesem Fall auch darauf geachtet werden, wohin mit dem ganzen Zeug, mit Liebe hergestellten Dingen - Sprich Lagerplaatz?!
Und natürlich die Frage: Brauche ich mehr Personal, kann ich alleine wirklich alle Bestellungen leisten? Brauche ich, speziell auch zur Weihnachtstzeit evtl. eine Aushilfe?
Das alles muss vorher überlegt werden, damit die Kundenzufriedenheit bleibt.

Am Ende des Tages frage ich mich trotz aller Analysen, welcher Spruch der bessere bzw. der richtigere ist:"Alle sagen es geht nicht, dann kam einer und hat es einfach gemacht" oder "Schuster bleib bei Deinen Leisten" ??

In diesem Sinne...."Auf zu neuen Wegen" ...oder doch nicht ??!

Welche Entscheidung hast Du bereits getroffen?
Was gab es in Deiner Geschichte, in Deiner (unternehmerischen) Entwicklung für Storys, bei denen Du sagst: Das war genau die richtige Entscheidung" oder "Diesen Weg hätte ich mir auch gerne erspart"?!
Ich bin schon ganz gespannt.


In der Zwischenzeit stricke ich mal den kleinen hübschen Pullover für den Sohnemann fertig. Ich bin schon beim zweiten Ärmel yeah!


Liebe Grüße
Julia

Das ein oder andere Bild habe ich mir von der Bilddatenbank Pixabay geholt: Stift und Block,    Unterwäsche, Nähen, Diagramm,